Das Stockwerkjazz in Graz feiert in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen. Die Betreiber machen sich selbst ein Geschenk mit dem vom 12. bis 29. November stattfindenden Festivals WOMEN IN MOTION, in dessen Rahmen das kreative und innovative Schaffen von Frauen im Jazz in den Blickpunkt des Geschehens gerückt wird.
Mit Women in Motion will das Stockwerkjazz zeigen, dass auch in Sachen Frauen im Jazz ein Wandel stattgefunden hat: Die Welt des Jazz ist schon lange nicht mehr ausschließlich von Männern dominiert, sondern wird von vielen Musikerinnen, vor allem jenen der jungen Generation, längst auf kreative und innovative Weise erfolgreich mitgestaltet und weitergetragen. Eine Entwicklung, die übrigens nicht nur auf Österreich begrenzt ist. Und genau diesem höchst erfreulichen Umstand wird mit diesem Festival Rechnung getragen.
25 Jahre Stockwerkjazz . "Women in Motion" ist beendet.
Eine komplette Übersicht der publizierten Themen, Aktualisierungen etc. findet man in der
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Chronologie.
Termine:
09.11.
Angelika Niescier, New York Trio
12.11. Kinga Toth & Silvian Rosani
19.11. Marta Sanchez Quintet. Danza Imposible
26.11.
Flipside Tale
27.11.
Matsch & Schnee
28.11.
Elina Viluma, Thea Soti, Luca Aaron
29.11.
Sarah Chaksad Orchestra
Angelika Niescier (alto saxophone), Phil Donkin (bass), John Hollenbeck (drums)
Samstag, 9. November 2019, 20:00 Uhr.
Angelika Niescier ist seit Langem eine der aufregendsten Stimmen im deutschen Jazz. Im Jahr 2010 mit dem deutschen Musikpreis ECHO ausgezeichnet, ist die Altsaxofonistin eine der wenigen, die auch im Mutterland des Jazz auf Interesse stoßen.
Eine stilsichere Virtuosin mit einem ungeheuer beweglichen Ton, quicklebendig und bisweilen überschäumend. Jederzeit bereit, es zwischen kontemplativer Versenkung und expressiver Hochspannung mit allem aufzunehmen.
Mit ihren Italienern war sie schon 2015 beim Jazzfestival Leibnitz, nun kommt Niescier erstmals mit ihrem NYC-Trio.
Musik-Performance-Text und Buchpräsentation "Maislieder" (Edition Thanhäuser)
Dienstag, 12. November 2019, 20:00 Uhr.
Bis September war Kinga Toth die amtierende Grazer Stadtschreiberin. Während ihres einjährigen Aufenthaltes hat uns die experimentierfreudige Ungarin, aber auch viele ihrer Seiten als innovative Musikerin und Performerin gezeigt.
Immerhin ist sie seit Langem auch als Frontfrau in der Noise- und Soundpoetry-Szene ein internationaler Begriff. Unserer Einladung ist die rastlose Künstlerin mit einem Duo-Projekt mit der italienischen Komponistin, Klang- und Installationskünstlerin Silvia Rosani gefolgt, die aktuell mit elektronischen Medien arbeitet. Uns solls recht sein.
Roman Filiu (alto saxophone), Jure Pukl (tenor saxophone), Marta Sanchez (piano), Zack Loeber (bass), Iago Fernandez (drums)
Dienstag, 19. November 2019, 20:00 Uhr.
Die Musik der gebürtigen Spanierin mit Wohnsitz Brooklyn/NYC verbindet Elemente aus Rock, Pop, Jazz, Klassik und experimenteller Musik und ist rhythmisch komplex, aber stark melodisch.
Musik, die Geschichten erzählt, indem sie volkstümliche Elemente mit der harmonischen Raffinesse und Spontanität des Jazz verbindet.
Anfang des Jahres veröffentlichte die junge Pianistin mit Partenika (Fresh Sound New Talent) ihr drittes Album, das die New York Times immerhin zu einem “It’s an ambitious record by a strong new group” hinreißen ließ.
Bevor wir´s gesagt hätten.
Viola Hammer (piano), Morten Ramsbol (bass), Philipp Kopmajer (drums, electronics)
Dienstag, 26. November 2019, 20:00 Uhr.
Ein jazzmusikalischer Frauenschwerpunkt in Graz kann zurzeit ohne Viola Hammer nicht sein. Die steirische Pianistin, die am Jazzinstitut der KUG studiert hat, ist mit ihren Soundtracks zu imaginären Spielfilmen auch als Solistin omnipräsent.
Freilich beherrscht auch ihre 2016 gegründete Band Flipside Tale die hohe-Kunst des musikalischen Storytellings auf erfrischend packende Weise und schafft unter Einsatz von Stimmen und synthetischen Klängen eine synergetische Klangästhetik, Miniaturlandschaften für das eigene Kopfkino.
CD-Präsentation: Phobos (Quinton Records)
Silke Eberhard (saxes) &
Maike Hilbig (bass)
Mittwoch, 27. November 2019, 20:00 Uhr.
Was haben sich die beiden Berliner Künstlerinnen dabei gedacht, als sie ihrem Duo den Firmennamen Matsch & Schnee, vulgo Mud and Snow gaben? Vielleicht war es die kristalline Struktur, die auch bei niedrigen Temperaturen ausreichend elastisch ist, um eine hinreichende Kraftübertragung vermittels improvisatorischer Verzahnung mit dem kompositorischen Untergrund zu erreichen?
Internationale Beachtung fand die virtuose Altsaxophonistin Silke Eberhard vor allem durch ihre Erik Dolphy-Arrangements für das Bläser-Quartett von Potsa Lotsa. Die Bassistin Maike Hilbig ist uns indes mit ihrem Trio Vorwärts Rückwärts aufgefallen.
Elina Viluma
Donnerstag, 28. November 2019, 20:00 Uhr.
Drei außergewöhnliche Stimmen der kreativen europäischen Musikszene erforschen gemeinsam die Grenzen elektronischer Klänge, Poesie und zeitgenössischer Musik.
Die Sängerin Elina Viluma ist eine talentierte Newcomerin in der heimischen Jazzszene. Mit ihrem Quintett pflegt die junge Lettin zwar den straighten Jazz mit persönlicher Handschrift ins Stockwerk bringt sie aber freilich innovativen Tatendrang, zumal in dem unkonventionell besetzten Trio neben der vielseitigen ungarischen Sängerin und Komponistin Thea Soti auch der deutsche Postrockjazzgitarrist Luca Aaron am Fuhrwerken ist. Eine spannende experimentelle Dreierbeziehung!
Sarah Chaksad
(alto & soprano sax)
Andreas Böhlen
(as, ss, cl, fl),
Pepe Auer
(as, cl, bcl),
Cédric Gschwind
(ts, fl)
Freitag, 29. November 2019, 20:00 Uhr
Trotz anderslautender Prognosen haben die Big Bands nicht nur überlebt, sondern haben mit komplexen, innovativen Kompositionen sogar zu neuen Ausdrucksformen gefunden.
Das Sarah Chaksad Orchestra hat bereits mit seinem Erstling Windmond für Aufsehen gesorgt. „So klingt die Big Band der Gegenwart“, jubelte die Presse. Mit Tabriz legen die in Basel lebende Saxofonistin und ihr Orchester nun ein Opus mit neuen Kompositionen vor, das eine subtile multikulturelle Weiterentwicklung zeigt.
Und dessen Farbigkeit auf clever vertrackten Rhythmen sogar noch reicher ist als bei den Big Bands der fernen Blütezeit.
Weiters: Fabian Willmann (ts, bars, cl), Julie Fahrer (vocals), Hildegunn Øiseth (tp, goat horn), Charles Wagner (tp), Jonas Winterhalter (tp), Octave Moritz (tp), Lukas Wyss (tb), Lukas Briggen (tb), Paco Andrea (valve tb), Lucas Wirz (bass tb), Thomas Lüscher (p), Valentin Hebel (guit), Sebastian Gieck (bass), Eva Klesse (drums).
Öffentliche Verkehrsmittel:
Am Jakominiplatz halten sämtliche Straßenbahnen und viele Nightlines:
N1: Gösting – Jakominiplatz – Fölling
N2: Webling – Jakominiplatz – Universität – Wirtschaftskammer/tim
N3: Pachern - Jakominiplatz – Gösting
N4: Jakominiplatz – Gössendorf
N5/Nord: Andritz – Jakominiplatz
N5/Süd: Jakominiplatz – Kalsdorf
N6: Unterpremstätten – Jakominiplatz – St.Peter
N7: Karl-Etzel-Weg – Jakominiplatz – Ragnitz – Stifting
N8: Thondorf – Jakominiplatz
Anfahrt Auto:
Parken beim Jakominiplatz im APCOA Parkhaus Schönaugasse. Mit dem„Park & Fun“ Tarif von 18.00 bis 07.00 Uhr um € 3,40 wird ein vergünstigter Tarif angeboten.