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 Ausstellung. Bertl und Adele

Zwei Grazer Kinder im Holocaust

Die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft brachte auch in der Steiermark Leid, Verfolgung und den gewaltsamen Tod vieler Menschen mit sich. Die Ausstellung Bertl & Adele widmet sich dem Holocaust anhand von zwei Grazer Kindern: Bertl, dessen Flucht ihn über drei Kontinente führte und der das Unvorstellbare überlebte, sowie Adele, die im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde.

Die Ausstellung Bertl und Adele ist beendet.

In Publikationen kann man eine umfassende Zusammenstellung der veröffentlichten Themen, Aktualisierungen und vieles mehr finden.

Bertl Kaufmann

Bertl Kaufmann

Adele Kurzweil

Adele Kurzweil

Adresse:

Museum für Geschichte. Sackstraße 16, 8010 Graz

Telefon: +43 (0) 316 8017 9800


Ausstellungsdauer: 26.01.2018 – 25.09.2022

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und Feiertag 10:00 - 18:00 Uhr


Um die Ausstellung besuchen zu können, muss eine Eintrittskarte für das Museum gekauft werden.

Eintrittspreise:

Erwachsene: 10,50 €; Schüler*innen, Lehrlinge, Studierende unter 26 Jahren, Präsenz- und Zivildiener: 4,00 €; Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren: frei.

Audioguide/Multimedia-Guide: 2,50 €

Diese Ausstellung ist eine Übernahme aus dem "Haus der Namen. Holocaust- und Toleranzzentrum Österreich" und das erste langfristige Angebot des Universalmuseums Joanneum zum Thema Nationalsozialismus.


Ausstellung von Ruth Kaufmann, Luka Girardi und Thomas Szammer ("Haus der Namen. Holocaust- und Toleranzzentrum Österreich").  Gestaltet von Uwe Kohlhammer.

Das jüdische Leben in der Steiermark

Unter der nationalsozialistischen Regierung erging es in der Steiermark zahlreichen Menschen tragischerweise so, dass sie verfolgt und sogar getötet wurden. Im Fokus der Ausstellung Bertl & Adele. Zwei Grazer Kinder im Holocaust steht das jüdische Leben in dieser Region und insbesondere die bewegende Geschichte zweier Kinder aus Graz wird eindrucksvoll dargestellt. Die Ausstellung erzeugt eine Art Bühnenbild des Geschehens und ermöglicht somit einen tiefen Einblick in die Schicksale von Bertl und Adele, den beiden grausam betroffenen Kindern aus Graz.

SS-Brigadeführer Odilo Globocnik. Foto August Aust

SS-Brigadeführer Odilo Globocnik ist ­Manager: Manager des Todes. Seine Geschäfte sind der millionenfache Massenmord und der Raub jüdischen Eigentums.Odilo Globocnik geb. 21.04.1904 in Triest (Österreich Ungarn) ✟ 31.05.1945 (Suizid) in Paternion (Kärnten).

Die Grazer Rabbiner Samuel Mühsam und David Herzog

Die Ausstellung ist in drei Abschnitte unterteilt: Der erste Teil widmet sich dem Leben jüdischer Menschen in der Steiermark während des Mittelalters sowie von Ende des 18. Jahrhunderts bis 1938. Im Fokus stehen die beiden Grazer Rabbiner Samuel Mühsam und David Herzog. Während Rabbiner Mühsams Zeit von Fortschritt, Selbstbewusstsein und Zuversicht geprägt war, musste Rabbiner Herzog den aufkommenden Antisemitismus und das tragische Schicksal des Holocausts miterleben.

Der Grazer Rabbiner Dr. David Herzog. Foto August Aust

David Herzog (* 7. November 1869 in Tyrnau, Österreich-Ungarn; † 6. März 1946 in Oxford, Vereinigtes Königreich) war ein Historiker und Landesrabbiner für Steiermark und Kärnten.

Samuel Mühsam (geb. 22. Mai 1837 in Landsberg O.S., Provinz Schlesien † 20. Februar 1907 in Graz) hatte 30 Jahre lang die Position des Gemeinderabbiners in Graz inne.

Adele Kurzweil und Bertl Kaufmann

Im zweiten Teil der Ausstellung werden die Lebensgeschichten von Adele Kurzweil und Bertl Kaufmann, zwei Kindern aus Graz, erzählt. Während Bertl seine Flucht erfolgreich über drei Kontinente bewältigte und überlebte, wurde Adeles Traum, Modezeichnerin zu werden, in Auschwitz jäh beendet. Die Schau präsentiert erstmals persönliche Gegenstände von Adele: ein Koffer voller Erinnerungen, ihr Geburtsschein und Reisepass sowie ein Malkasten mit zwei Zeichnungen und ihr Stammbuch.

Bertl Kaufmann. Foto August Aust

Berthold Kaufmann wird am 27.11.1924 in Graz geboren und flüchtet 1939 nach Zypern, 1941 zuerst nach Israel (ehemaliges Palästina) und schließlich nach Ostafrika. 1943 tritt er in Nairobi freiwillig in die englische Armee ein und wird Sergeant. 1949 kehrt er nach Graz zurück.

Adele Kurzweil. Foto August Aust

Adele Kurzweil wurde am 31.01.1925 in Graz geboren. 1938 flüchtete sie mit ihren Eltern vor dem Nazi-Regime nach Paris. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Frankreich folgte die Flucht in den unbesetzten Süden. 1942 wurde Adele verhaftet und nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Das Weiterleben nach dem Holocaust bis ins Heute

Im abschließenden Abschnitt wird der Fokus auf das Leben nach dem Holocaust bis in die Gegenwart gelegt. Hierbei wird ein zeitgemäßer und weltoffener Kulturbegriff gegenüber Antisemitismus und Rassismus gestellt. Bertl & Adele verdeutlicht eindrucksvoll die Auswirkungen von mangelnder Toleranz und dient gleichzeitig als Mahnmal sowie Aufruf zum gegenseitigen Verständnis, zur Schaffung von Brücken und zur Annäherung aneinander.

Das Weiterleben nach dem Holocaust bis ins Heute. Foto August Aust

Elie Wiesel (geb. 30. September 1928, Sighetu Marmației, Rumänien. Verstorben: 2. Juli 2016, Manhattan, New York City, New York, Vereinigte Staaten) war ein rumänisch-US-amerikanischer Schriftsteller, Hochschullehrer und Publizist. Als Überlebender des Holocausts verfasste er zahlreiche Romane und sonstige Publikationen zu diesem Thema und erhielt 1986 den Friedensnobelpreis für seine Vorbildfunktion im Kampf gegen Gewalt, Unterdrückung und Rassismus.

Museum für Geschichte - Anfahrt:

Parken:

Das Kunsthaus Graz beherbergt eine von Kastner & Öhler betriebene Parkgarage direkt unter dem Gebäude (Einfahrt Lendkai). Das Museum in der Grazer Innenstadt ist in wenigen Gehminuten erreichbar. Darüber hinaus gibt es in der Innenstadt eine Auswahl von Parkgaragen mit unterschiedlichen Tarifen. 


Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln Info:

Straßenbahnlinie 4, 5

Haltestelle: Schloßbergplatz – Murinsel, Fußweg Richtung Hauptplatz

Straßenbahnlinie 1, 3, 4, 5, 6, 7

Haltestelle: Hauptplatz – Grazer Congress, Fußweg Richtung Schloßbergplatz

Text und Fotos:

August Aust. (Ausgenommen Foto von Bertl & Adele in Kleinformat)

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