Was ist Skeleton?
Der Skeletonsport, eine Variante des Rodelns, hat seine Wurzeln im späten 19. Jahrhundert mit der Einführung der Cresta Run in St. Moritz. Athleten starten nach dem Ampelsignal und haben 30 Sekunden Zeit, um die Abfahrt einzuleiten, indem sie etwa 25 bis 40 Meter anlaufen und dann auf ihren Schlitten springen.
Die Fahrposition ist bauchliegend, mit Kopf nach vorn und Armen am Körper, was eine deutliche Abgrenzung zum Rodeln darstellt. Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h werden erreicht, wobei die Beschleunigung allein durch Schubkraft und Schwerkraft erfolgt.
Trotz seiner Gefährlichkeit wurde Skeleton 2002 nach längerer Pause wieder als olympische Disziplin anerkannt, nachdem es zuvor nur in St. Moritz eine Rolle spielte und zwischen den Olympischen Spielen von 1928 und 1948 präsent war.
Die Wettkämpfe erfolgen zeitlich gestaffelt auf ähnlichen Bahnen wie beim Rodeln und Bobfahren.
YouTube Video vom Gästeskeleton im
Olympia Eiskanal → Video
Karte der Bobbahn.
Von Maximilian Dörrbecker (Chumwa)
Es gibt bei einer Googlesuche bedauerlicherweise nur eine Tiroler Firma im deutschsprachigen Raum, die eine derartige Fahrt anbietet.
Dieses Bedauern rührt daher, dass die Haupttätigkeit des Unternehmens darin zu bestehen scheint, 30 Minuten verspätet am Treffpunkt zu erscheinen, die Fahrt zu kassieren und wieder sich in Luft aufzulösen.
Möglicherweise gibt es aber eine alternative Anmeldungsmöglichkeit. BSC Stubai ein Sportverein mit den Sparten Bob- und Skeletonsport, bietet ebenfalls auf ihrer Webseite Gäste Skeletonfahrten an. Wer interesse hat, kann es ja mit dieser E-Mail Adresse einmal probieren:
info@bsc-stubai.at
Der Treffpunkt befindet sich vor dem Restaurant K14 (BobCafé), bekannt für seine freundliche Bedienung und attraktive Preise. Nachdem die Dame der Tiroler Firma mit einer Verspätung von 30 Minuten eintraf, war es an der Zeit, die Zahlung zu leisten und einen Vertrag zu unterschreiben, der bestätigt, dass man im Falle von Unfällen selbst verantwortlich ist. Dieses Dokument ist bei allen Anbietern von Sportevents erforderlich.
Preis: 65,00 € pro Person.
Im Anschluss ging es mit einem kleinen Lkw weiter, indem wir uns den Platz mit Bobfahrern und deren Bobs teilten, bis wir den Startbereich für Damen und Doppelsitzer erreichten, der erst im November 2024 homologiert wurde.
Die Strecke vom Damenstart bis zum Ziel ist 898 Meter lang und verfügt über 10 Kurven. Das Gefälle beträgt durchschnittlich 8,5 %.
Der Skeletonschlitten mit einer Länge von 80 bis 120 cm und einem Gewicht von etwa 40 kg, zeichnet sich durch seine robusten Kufen aus Rundstahl aus. Spitzensportler erzielen Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h, während sie einer Schwerkraft von bis zu 5 G ausgesetzt sind. Dieses Hochleistungsgerät vereint technologische Präzision und innovative Materialien.
Gelenkt wird bei den Profis der Skeleton mit den Schultern, Knien und Zehen.
Bei der Gästeskeletonfahrt werden Geschwindigkeiten von 85 bis 95 km/h erreicht.
Vor dem Start erfolgt eine umfassende Einweisung sowie ein Probeliegen auf dem Skeletonschlitten. Man positioniert sich mit dem Kopf nach vorne auf dem Schlitten, wobei das Kinn nur wenige Zentimeter vom Eis entfernt schwebt und die Arme eng am Körper anliegen.
Der Start erfolgt liegend, ohne Anlauf, und man wird sanft an den Füßen aus dem Starthäuschen geschoben, bis der Schlitten eigenständig Fahrt aufnimmt.
Nur wenige Sekunden nach dem Start verblassen die Erinnerungen an die Einweisungsinformationen. Der Schlitten beschleunigt rasch, und bereits im ersten Kreisel wird deutlich, wie schnell man unterwegs ist – unglaublich schnell!
Einzelne Steuerung ist nicht erforderlich, denn der Schlitten folgt intuitiv der Bahn. Man befindet sich stets im tiefsten Punkt der Strecke, sodass ein Rausfliegen unmöglich ist.
Nach dem Kreisel scheint es, als hätte man den Turbo gezündet: Die nächsten Meter gleiten im rasanten Tempo über das Eis und jede der folgenden acht Kurven wird zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Man liegt einfach da und staunt, wie das beeindruckende Gefährt den optimalen Weg findet – das Gehirn ist mit der Geschwindigkeit und der Situation völlig überfordert.
Erst wenn der Schlitten im Auslauf an Fahrt verliert und in die Höhe geht, wird einem bewusst, was man erlebt hat. Ein Gefühl der inneren Zufriedenheit überkommt einen, während Serotonin, Dopamin und Noradrenalin in den nächsten Minuten Hochbetrieb haben.
Dieser faszinierende Ritt dauert lediglich 45 bis 60 Sekunden – ein einzigartiges Erlebnis, das Adrenalin pur verspricht!
Für alle Geschwindigkeitsliebhaber, die ein einzigartiges und spektakuläres Event erleben möchten, das gleichzeitig unbedenklich ist!
Beachte bitte einige Einschränkungen: Du solltest mindestens 12 Jahre alt sein, über eine gute physische und psychische Verfassung verfügen und ein Körpergewicht von unter 120 kg aufweisen. Um an diesem aufregenden Erlebnis teilzunehmen, empfiehlt es sich, Winterkleidung mit Handschuhen zu tragen, allerdings sind keine zu dicken Jacken notwendig.
Parkmöglichkeiten sind kostenlos, und Zuschauer können entlang der Strecke oder am Damenstart verweilen.
Ein kurzer Hinweis zu Stürzen während der Fahrt: Von den 25 Teilnehmern an der Veranstaltung, an dem ich teilgenommen haben, rutschten 5 von ihren Skeletonschlitten.
Wenn dies passiert, gleitet man ein kleines Stück weiter. Sobald man zum Stehen kommt, kann man einfach aufstehen, über die Bande steigen und sich neben der Strecke begeben. Das Bahnpersonal kümmert sich um den Schlitten.
Hier noch zwei nützliche Tipps: Einige Helme sind mit einer flachen Klebehalterung ausgestattet, auf der du eine GoPro befestigen kannst. Bring einfach die Kamera und einen Befestigungsclip mit – das Filmen ist erlaubt!
Selbst wenn du keine eigene Kamera besitzt, kannst du auf der Webseite der Bobbahn kostenlos ein Video von deiner Fahrt herunterladen.