Unter dem Titel "Die Jagd ist weiblich. Diana und Aktäon" zeigt das Jagdmuseum Schloss Stainz erstmals in Österreich eine Sonderausstellung zum Thema „Frauen in der Jagd“ – ergänzt durch einen Gemäldezyklus des steirischen Künstlers Gerald Brettschuh.
Die Ausstellung "Die Jagd ist weiblich. Diana und Aktäon" im Schloss Stainz ist beendet.
Eine komplette Übersicht der publizierten Themen, Aktualisierungen etc. findet man in der
→
Chronologie.
Geöffnet:
Dienstag bis Sonntag
und Feiertag
10:00 - 17:00 Uhr
Adresse:
Jagdmuseum und Landwirtschaftsmuseum, Schloss Stainz, Schlossplatz 1, 8510 Stainz
Telefon: +43 (0) 346 327 7216
Ausstellungsdauer: 27.03.2021 – 30.11.2022
Um die Ausstellung besuchen zu können, muss eine Eintrittskarte für das Museum gekauft werden.
Eintrittspreise:
Erwachsene: 10,50 €; Schüler*innen, Lehrlinge, Studierende unter 26 Jahren, Präsenz- und Zivildiener: 4,00 €; Familien (2 Erwachsene und Kinder unter 14 Jahren): 21,00 €; Kinder unter 6 Jahren: frei.
Web: → https://www.museum-joanneum.at/...
Ausstellung: → Fotogalerie
Ausstellung: → Video
Kuratoren: Karlheinz Wirnsberger mit Eva Kreissl
Wildbiologie: Veronica Grünschachner-Berger
Gestaltung: Werner Schrempf
Grafik: Sylvia Zannantonion
Ausstellungsaufbau: Herbert Golob, Johann Klug, Norbert Langmann, Andreas Stelzer
Organisation: Roswitha Habith, Sabine Horwatin, Heidelore Kügerl, Rosmarie Pedit, Brigitte Pölzl, Renate Thomann, Maria Zengerer.
Die Jagd war und ist nicht das alleinige Betätigungsfeld der Männer. Forscht man in der Geschichte, so war die Jagd sehr wohl auch von Frauen geprägt. Diese Art des Zeitvertreibs war ein Mittel, sich aus den Zwängen des adeligen Gesellschaftslebens zu befreien, man konnte etwa lockerer mit Kleidungsvorschriften umgehen, „Frau“ war dabei. Die historische Entwicklung dieses Themas beginnt schon in der Urgeschichte, setzt sich in der Mythologie bei der Jagdgöttin Diana und dem von ihr verwunschenen Aktäon fort und zeigt anhand ausgewählter Persönlichkeiten, wie sich die Jagd entwickelt hat. Eine kulturhistorische Betrachtung bis zur Gegenwart rückt die weibliche Seite der Jagd in Fokus: Frauen auf der Jagd, bei höfischen Jagdschauspielen wie dem Fuchsprellen, der Reiherbeize oder hoch zu Ross im Damensattel – eine Reitkunst, die Kaiserin Sisi perfekt beherrschte.
Die Liebe zur Jagd beginnt bei Frauen oft durch die Verbundenheit mit ihren Vätern oder Ehemänner.
Die Jagd war über Jahrhunderte hinweg ein Privileg des Adels. Ohne rechtliche Einschränkungen durften Adelige zu jeder Jahreszeit jegliches Tier schießen, das ihnen vor Bogen, Armbrust, Flinte oder Büchse kam. Oft wurden die Felder der Bauern dabei zerstört, Tierarten gefährlich dezimiert. Das galt als Vergnügen oder gar Leidenschaft - Vernunft spielte eine Nebenrolle.
Die Anzahl erbeuteter Tiere durch Fürsten und Herren wurde bewundernd kolportiert. Der Umfang des Jagdglücks von Frauen drang nur selten an die Öffentlichkeit. In der Regel nannte man Damen der Gesellschaft große Jägerinnen, wenn sie hervorragende Reiterinnen waren.
Damensättel.
Links: Damensattel aus Schloss Gödöllö, letztes Drittel 19. Jahrhundert.
Mitte: Falknerin Sattel, Seit-Sitz, 19. Jahrhundert.
Rechts: Kinder-Damensattel.
"Tschinken" (Damengewehre) sind Radschlossgewehre aus dem 17. Jahrhundert, die besonders leicht gearbeitet sind und deshalb sehr gerne von Damen auf Niederwildjagden geführt wurden. Diese Waffen kennzeichnen ein zum Vorderschaft abgeknickter Kolbenhals, ein außen liegendes Schloss sowie eine aufwendige Verzierung mit Perlmutt und Beineinlagen am Schaft.
Rehkitze (Jungtiere) brauchen nur die Milch, dann die Führung durch ihre Mutter. Die Väter sind für sie nicht notwendig, um alles Überlebensnotwendige zu lernen. Die Geiß steckt viel Energie in ihre Nachkommen. Sie trägt nicht nur ein bis zwei Kitze aus. Nach der Geburt investiert sie – wie alle Säugetiere – weiter, sie zieht mit ihrer Milch den Nachwuchs groß.
Kaiserin Sisi wusste perfekt im Damensattel zu reiten und zu jagen. Das Outfit dazu war elegant abgestimmt.
Beizjagd.
Diese Jagd, bei der Greifvögel mechanische Waffen ersetzen, stammt ursprünglich aus Asien.
Humanismus und Renaissance des 15. Jahrhunderts rückten die Antike wieder in das Blickfeld der gesellschaftlichen Betrachtung. In Recht und Staatswesen, Philosophie, Medizin und Wissenschaft, Literatur und Kunst flossen bis zu 2.000 Jahre alte – und über Jahrhunderte vernachlässigte – Vorstellungen und Überlieferungen ein. In der Kunst eröffneten vor allem die Skulpturen der antiken Meister einen neuen Zugang zum menschlichen Körper und seiner Darstellung.
Die Überschneidungen der antiken Verehrung von Artemis und Diana verwoben sich dabei zu einer einzigen Figur. All ihre Funktionen schmolzen auf die der Mond- und Jagdgöttin zusammen und sie wurde je nach Vorliebe mit dem griechischen oder dem römischen Namen bezeichnet.
Hirsch und Tier.
Intrasexuelle Evolution: Kampf um die Weibchen!
Anfahrt mit dem Auto:
- Von der A2 kommend Abfahrt Lieboch
- Auf der B76 (Radlpass Bundesstraße) Richtung Deutschlandsberg bis zur Abzweigung Stainz. Von dort gelangen Sie auf der Grazer Straße über die Klosterhöhe zum Schlossplatz.
Parken:
Parkplätze, Behinderten-Parkplätze, Busparkplätze.
Parkgebühren: kostenlos
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus), Info:
Text Quellenangabe:
→ https://www.museum-joanneum.at/presse/aktuelle-projekte/...
→ https://www.museum-joanneum.at/jagdmuseum-landwirtschaftsmuseum/...
Fotos:
August Aust