Kampf um den rechten Glauben rund um Wien im 15. Jahrhundert.
Das Ringen um Macht und Einfluss, weltanschauliche Extrempositionen in Krisenzeiten, Ohnmacht und Existenzangst durch Naturkatastrophen und zerfallende Ordnungen – all das durchzieht unsere Geschichte wie ein rotes Band und bewegt uns als Gesellschaft bis heute. Die Ausstellung stellt die Schwächung der Kirche durch Papst und Gegenpapst, die fiebrige Suche nach Lösungen und die Legitimierung von Kriegen »im Namen Gottes«, die als »Hussitenkriege« fünfzehn Jahre lang ganz Mitteleuropa in Atem gehalten hatten, in den Vordergrund.
Die Ausstellung "Gotteskrieger – Der Kampf um den rechten Glauben" ist bereits beendet.
Eine komplette Übersicht der publizierten Themen, Aktualisierungen etc. findet man in der
→
Chronologie.
Geöffnet:
1. Mai bis
15. November:
täglich
von 09:00 - 18:00 Uhr
Kuratorin der Ausstellung: Mag. Dr. Maria Theisen
Adresse:
Stift Klosterneuburg, Stiftsplatz 1, 3400 Klosterneuburg
Telefon: +43 (0) 2243 411-0
Ausstellungsdauer: 29.04.2022 - 15.11.2022
Um die Ausstellung besuchen zu können, muss eine Eintrittskarte für das Museum gekauft werden.
Eintrittspreise:
Erwachsene: 9,00 €; Kinder 6,00 €; Kinder unter 6 Jahren: frei.
Führung: Samstag, Sonntag und Feiertag um 12:00 und 15:00 Uhr
Web: → https://www.stift-klosterneuburg.at/event/jahresausstellung-2022/
→ Video
... ist kein Phänomen der Gegenwart. Über die gesamte Menschheitsgeschichte entbrannten immer wieder Kämpfe um den „wahren“ Glauben. Sie bereiteten den Boden für Fantasten und Reformer ebenso wie für gnadenlose Fanatiker und zynische Profiteure – eine gesellschaftliche Zerreißprobe, über deren Aktualität nachzudenken sich lohnt.
Die Ausstellung „Gotteskrieger“, im Stift Klosterneuburg behandelt den religiösen und politischen Umbruch im 15. Jahrhundert und die damit verbundenen Hussitenkriege. Missstände in der Kirche und im Reich, Pestwelle und Missernte, neue Wege zu Gott wurden gesucht, diese Destabilisierung der Gesellschaft führte zu einer Zerreißprobe, die an Aktualität nichts verloren hat.
Foto: Klosterneuburger Evangelienwerk.
Die Bibel ist nichts für Laien.
Das Lesen der Bibel und die Vermittlung ihrer Inhalte war dem Klerus vorbehalten. Noch in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts übersetzte der sogenannte "Österreichische Bibelübersetzer" mehrere Bücher der Bibel aus dem Lateinischen ins Deutsche, um sie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Damit stand er am Rande der Ketzerei. Eine seiner wirkungsvollsten Übersetzungen ist das "Evangelienwerk", von dem heute noch 30 Textzeugen bekannt sind.
Einer dieser »Gotteskrieger« war Herzog Albrecht V., der im Mai 1422 Elisabeth von Luxemburg, die einzige Erbin der ungarischen, böhmischen und römisch-deutschen Krone, geheiratet hat. Im Vorfeld des Festes hatte Albrecht die Juden in Österreich ermorden und deren Geld konfiszieren lassen, um damit die Hochzeit mit der Königstochter und die Kriege gegen die Hussiten zu finanzieren. Das war der Preis für die Aussicht auf den Aufstieg des Hauses Habsburg.
Foto: Verbrennung eines Häretikers und das Wunder der Eucharistie.
Foto: Vollmacht des Kardinallegaten Branda Castiglione für das Schottenkloster.
(Als Schottenklöster werden diejenigen Klöster auf dem europäischen Kontinent bezeichnet, die im Hochmittelalter um 1200 überwiegend im süddeutsch-österreichischen Raum von Mönchen oder für Mönche der iroschottischen Kirche gegründet wurden.
Branda Castiglione, manchmal auch Castiglioni, (auch Branda da Castiglione; * vor 1360 in Mailand; † 3. Februar 1443 in Castiglione Olona) war ein italienischer Humanist, Kardinal und päpstlicher Legat, der in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in weiten Teilen Europas tätig war.)
Foto: Magdalenenaltar
Der Altar aus stammt aus der ehemaligen Magdalenenkapelle in Klosterneuburg. Die Mitteltafel zeigt eine unbekannte Stifterfamilie in Anbetung des Auferstandenen. Die am Sarkophang schlafenden römischen Soldaten sind hier als Orientale dargestellt. Der Altar entstand 1456, im Jahr der christlichen Rückeroberung des von den Osmanen belagerten Belgrad.
Gotteskrieger. Der Kampf um den rechten Glauben rund um Wien im 15. Jahrhundert.
Begleitband zur Ausstellung im Stift Klosterneuburg: Maria Theisen (Hg.); mit Beiträgen
von Anton Höslinger, Karel Hruza, Martin Haltrich; 224 Seiten.
Edition Stift Klosterneuburg, Delta-X Verlag, ISBN: 978-3-903229-39-6
Preis: 29,90 Euro.
Foto: Grosses Klosterneuburger Antifonar.
Das Antifonar weist teilweise böhmische Notation auf und ist wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit einem Mönch aus Sedletz entstanden.
Mit dem Auto von Wien kommend:
etwa 10 Min. ab Stadtgrenze Wien auf der B14.
Ausreichend Parkmöglichkeiten für PKW. Bei Stiftsbesuch kostenfrei bis zu 4 Stunden auf den Parkflächen des Stiftes.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln, von Wien kommend:
ab U4 Heiligenstadt: Buslinien 400 oder 402 bis Klosterneuburg Stiftsgarten, von dort kurzer Fußweg (ca. 5 Min.)
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln, vom Westen kommend:
Zug bis Bahnhof Tullnerfeld, umsteigen in S-Bahn S40 Richtung Wien bis Klosterneuburg-Kierling, anschließend ca. 15 Min. Fußweg
Text Quellenangabe:
→ https://regiowiki.at/wiki/Hussitenkriege
→ https://de.wikipedia.org/wiki/...
→ https://de.wikipedia.org/wiki/...
→ https://www.stift-klosterneuburg....
Fotos:
August Aust