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Ausstellung. Jochen Rindt, Mythos, Graz

Jochen Rindt ist ein Mythos, der die Menschen auf der ganzen Welt bewegt und ganz besonders in Graz.
Im GrazMuseum zeigt die Ausstellung sehr gut, wie diese Ausnahme-Persönlichkeit entstanden ist. Bis heute wird dem legendären Sohn der Stadt Graz mit Stolz und Betroffenheit gedacht.

Die Ausstellung Jochen Rindt, Mythos Graz ist beendet.

Eine komplette Übersicht der publizierten Themen, Aktualisierungen etc. findet man in der Chronologie.

Ausstellung Jochen Rindt, Mythos Graz im GrazMuseum

Geöffnet:

Montag bis Sonntag

10:00 - 18:00 Uhr

Adresse:

GrazMuseum, Sackstraße 18. 8010 Graz

Telefon: +43 (0) 316 872 7600


Ausstellungsdauer: 29.09.2021 – 25.09.2022


Eintrittspreise:

Erwachsene: 7,00 €; ermäßigt: 5,00 €; bis 19 Jahre: gratis.


Führungen: 2,00 €


Web: https://www.grazmuseum.at/

Ausstellung: Fotogalerie

Video von der: Ausstellung

Jochen Rindt 1942 - 1970

In der neuen Schau „Jochen Rindt, Mythos, Graz“ beschäftigt sich das GrazMuseum intensiv damit, wie die Jugend in Graz den späteren Weltstar geprägt hat: Gezeigt werden Fotos und Artefakte, die teils noch nie öffentlich zu sehen waren: etwa die Entnazifizierungsakte seines Großvaters, die stellvertretend für den Mief der Nachkriegszeit steht, dem Rindt so schnell wie möglich entkommen wollte.

Jochen Rindt 1942 - 1970 Graz Museum. Foto August Aust
Jochen Rindt. Grand-Prix-Siege:
1969 Großer Preis der USA (Watkins Glen)
1970 Großer Preis von Monaco (Monte Carlo)
1970 Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
1970 Großer Preis von Frankreich (Clermont-Ferrand)
1970 Großer Preis von Großbritannien (Brands Hatch)
1970 Großer Preis von Deutschland (Hockenheim)

Mut und Talent machten ihn zum weltweiten Star

Rindt wurde in Mainz geboren, als Sohn einer Grazerin. Sie kam allerdings mit Rindts Vater bei einem Luftangriff ums Leben, weshalb der Bub damals zu seinen Großeltern nach Graz gebracht wurde und in der steirischen Landeshauptstadt aufwuchs. Die Ausstellung zeigt Exponate aus seinen Kindheitsjahren, in welch betuchtem Haus er am Ruckerlberggürtel lebte und wie er von einem schüchternen Kind zu einem rebellischen Jugendlichen wurde.


Als er ins Pestalozzi-Gymnasium kam und ein Lohner-Moped Modell „Sissy“ fuhr, galt er bereits als Straßenschreck aufgrund seiner rasanten Fahrweise. Mehrere ausgestellte Strafzettel – lautend auf den Schüler Rindt – belegen das.


Seiner Kindheit und Jugend ist einer der vier Räume der Schau gewidmet. Ein anderer zeigt seine Eigenschaften als Rennfahrer und da sind auch ganz besondere Exponate zu sehen: beispielsweise sein Kalender aus dem Jahr 1970, wo er händisch das folgenschwere Rennwochenende in Monza eingetragen hatte, oder auch ein Lenkrad von seinem Unfall in Spanien und seinen geliebten Aktenkoffer, den er von Ehefrau Nina geschenkt bekommen hatte.

Jochen Rindt, Jugend in Graz. GrazMuseum. Foto August Aust

Seine Kindheit und Jugend verbrachte Jochen Rindt großteils in der Steiermark. Seine höhere Schulausbildung hatte folgende Stationen: Pestalozzi-Gymnasium in Graz; Privatgymnasium Dr. Höttl in Bad Aussee und Matura in Steinach (1961). Der Inskription an der Hochschule für Welthandel in Wien folgten keine ernsthaften Studientätigkeiten. 1963 bis 1966 war Jochen Rindt Geschäftsführer der Firma Klein&Rindt. 1967 heiratete er das finnische Model Nina Lincoln; 1968 kam seine Tochter Natascha auf die Welt.

Fotoserie “Till the End of Time" von Thelma Herzl

Im Rahmen der Ausstellung präsentiert das Graz Museum auch erstmals die Fotoserie “Till the End of Time” der Künstlerin Thelma Herzl, die 2010 anlässlich des 40. Todestages von Jochen Rindt entstanden ist.

Fotoserie “Till the End of Time

Die Künstlerin hatte 2010 dessen Grabstätte auf dem Grazer Zentralfriedhof mit rechteckigen Stahlblechen versehen, um den Kerzen eine Fassung geben.

Hunderte Kerzen verschmolzen mit der Zeit zu Wachsbildern, denen sich die Künstlerin fotografisch näherte.

Die daraus entstandene Fotoserie besteht aus 12 gerahmten Fotografien im Format 100 x 70 cm.

Kurzbiografie Jochen Rindt

Karl Jochen Rindt (* 18. April 1942 in Mainz; † 5. September 1970 in Monza).

In seiner Jugend besuchte Rindt mit seinem langjährigen Freund Helmut Marko die Privatmittelschule Bad Aussee.


Jochen Rindt erwarb sich 1960 den Führerschein (Führerschein B). Seine ersten Rennen bestritt er auf Privatautos: 1963 kaufte er mit seinem Privatvermögen einen Cooper-Formel-Junior und 1964 einen Brabham-Formel-2-Rennwagen.


1964 nahm er erstmals an einem F-1-Rennen teil. Ein Meilenstein in seiner Karriere war das 24-Stunden-Rennen von Le Mans (1965), welches er gemeinsam mit Masten Gregory gewann.


1965 wurde Rindt von John Cooper engagiert. 1965 fand erstmals die sogenannte Jochen-Rindt-Show im Wiener Messepalast statt, die jährlich von ihm organisiert wurde.


Nach Jochen Rindts Tod führte seine Frau Nina die Show bis 1975 in Wien weiter. Bei der Show wurden Rennautos aus aller Welt ausgestellt und Rennfahrer traten als Stargäste auf (u. a. Jack Brabham, Graham Hill, Jackie Stewart).


1968 wechselte er zum Formel-1-Team von Jack Brabham. Eine höhere Gage bewog ihn, 1969 zu Colin Chapman (Lotus) zu wechseln.


Beim Unfall im Grand Prix von Spanien in Barcelona 1969 erlitt Jochen Rindt einen Nasenbeinbruch und eine Gehirnerschütterung.


Laut Medienberichten dachte er danach an das Beenden seiner Motorsportkarriere.


Beim Abschlusstraining zum Grand Prix von Italien in Monza (5. September 1970) verunglückte Jochen Rindt tödlich.


Jochen Rindt ist der einzige Weltmeister der Formel 1, dem der Titel postum zugesprochen wurde. Den Weltmeisterpokal nahm seine Witwe Nina entgegen.

Kurzbiografie Jochen Rindt. GrazMuseum. Foto August Aust

Ein Teil der Ausstellung ist auch online zugänglich https://youtu.be/MQUcAhgYclE.

Die interaktive Karte „Jochen Rindts Spuren in Graz" rückt die Orte und Menschen in den Mittelpunkt. Grazer WegbegleiterInnen erinnern sich an ihre Zeit mit Jochen Rindt und Bewunderer erzählen von der ungebrochenen Faszination des Jahrhundertrennfahrers, darunter auch sein Bruder Uwe Eisleben, ehemalige Schulkollegen und Fans.

Begräbnis am Grazer Zentralfriedhof

Sein Begräbnis am Zentralfriedhof war eines der bedeutendsten Ereignisse der Grazer Nachkriegsgeschichte, weil es eine der wichtigsten Begegnungen der Stadt Graz mit der Welt war. An diesem Tag wurde ein Mythos begraben, ein Mythos, begründet durch die singuläre Persönlichkeit Jochen Rindts und überhöht durch seinen Heldentod in Monza. 
Jochen Rindt. Tod der Rennlegende. GrazMuseum Foto August Aust

Der letzte der vier Räume widmet sich dem Tod der Rennlegende. Zu sehen sind formatfüllende Bilder von den Trauergästen wie auch Artikel aus Zeitungen und Radio-Mitschnitte.

Das Team der Ausstellung

Projektpartnerin der Ausstellung ist die Holding Graz.


Kurator*innen: Beat Gugger (Luzern), Annette Rainer, Martina Zerovnik

Ausstellungsgestaltung und -grafik: Benedikt Haid, Martin Embacher

Kuratorische Assistenz: Johanna Fiedler, Martin Hammer

Projektleitung: Franziska Schurig

Projektsteuerung: Sibylle Dienesch

GrazMuseum - Anfahrt:

Parken:

Die nächstgelegenen öffentlichen Parkplätze (blaue Zone) befinden sich am Kaiser-Franz-Josef-Kai Nr. 18, da die Sackstraße für Autos nur eingeschränkt befahrbar ist.


Öffentlichen Verkehrsmitteln:

Die Straßenbahnhaltestelle Schlossbergplatz/Murinsel der Linie 3 und Linie 5 befindet sich direkt neben dem Haupteingang des Graz Museums.

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