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Fotogalerie: Jochen Rindt, Mythos, Graz

Anlässlich des 50. Todestages von Formel 1-Weltmeister Jochen Rindt hat das GrazMuseum eine Ausstellung rund um den Mythos seiner Person zusammengestellt. Zu sehen sind bisher noch nie gezeigte Exponate. Beleuchtet wird auch Rindts Bezug zu Graz.

Die Ausstellung beleuchtet nicht nur den Mythos und seine Persönlichkeit, sondern auch sein Lebensumfeld und seinen Bezug zu Graz, wo er 1970 nach seinem tödlichen Unfall in Monza am Zentralfriedhof im Beisein Zehntausender Trauergäste bestattet worden ist.


Sonderausstellung im GrazMuseum bis zum 25.09.2022. Geöffnet Montag bis Sonntag 10:00 - 18:00 Uhr.


Information Ausstellung Jochen, Mythos Graz

Video von der Ausstellung

Karl Jochen Rindt, ein Jahrhundertrennfahrer

Geboren wurde Jochen Rindt am 18. April 1942 in Mainz als Sohn einer Grazerin und eines deutschen Gewürzfabrikanten. Seine Eltern kamen bei einem Luftangriff 1943 in Hamburg ums Leben. Rindt wuchs bei den Großeltern in Graz auf. Im Gymnasialalter wurde aus dem stillen Buben ein aufmüpfiger Bengel, der von der Schule flog; er wechselte ins Internat in Bad Aussee, wo er maturierte – wie auch die zwei Kollegen Helmut Marko und Harald Ertl, die später wie Rindt Rennfahrer werden sollten.

Jochen Rindt Ausstellung in GrazMuseum. Foto: August Aust

Mythos und Persönlichkeit

Eigentlich sollte er das Geschäft seiner Eltern weiterführen, doch sein Interesse an schnellen Autos brachte ihn 1961 zum Motorsport; er widmete sich ganz seinem Traum, einmal einen Formel-1-Boliden zu lenken. Zunächst fuhr Rindt Rallyes, Rundstrecken und unterschiedliche Bergrennen auf einem Alfa Giulietta T, bevor er 1963 erstmals in der Formel junior an den Start ging.

Jochen Rindt, Mythos und Persönlichkeit. Foto: August Aust

1965, Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans

1965 schrieb er erstmals Motorsport-Geschichte, als er das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann. Im selben Jahr gelang ihm der große Sprung in die Heimat des Rennsports, nach England. Bis 1967 fuhr er Formel-1-Rennen für Cooper, 1968 für Brabham. 1969 gewann er auf Lotus seinen ersten Grand Prix. 1970 folgten weitere fünf Formel-1-Siege.

Jochen Rindt Ausstellung in GrazMuseum. Foto: August Aust
Jochen Rindt´s Jugend. Foto: August Aust

Seiner Kindheit und seiner Jugend ist einer der vier Räume der Schau gewidmet. Ein anderer zeigt seine Eigenschaften als Rennfahrer und da sind auch ganz besondere Exponate ausgestellt.

Nina Lincoln

Im März 1967 heiratete Rindt die Finnin Nina Lincoln, am 7. August 1968 wurde ihre gemeinsame Tochter Natascha geboren. Sie war zwei Jahre alt, als Jochen starb.

Heute hat Natasha, die immer noch gern eine alte Fransenjacke ihres verunglückten Papas trägt, zwei Töchter: India und Sophia. Nina Rindt war später noch zweimal verheiratet.

Nina Lincoln und Jochen Rindt. Foto: August Aust

Udo Jürgens und Jochen Rindt

Udo Jürgens war Ende der 60er-Jahre ein grosser Rennsport-Fan und besuchte diverse F1-Grand-Prix. Der Grund dazu war aber nicht der Sport allein, sondern viel mehr seine große Freundschaft zum Grazer F1-Piloten Jochen Rindt.

Sein Lied "Der Champion" ist Jochen Rindt gewidmet.

Udo Jürgens, Jochen Rindt und Gunther Philip. Foto: August Aust

Foto: Udo Jürgens, Jochen Rindt und Gunther Philipp anlässlich des Grand Prix von Österreich im Jahr 1970.

Jochen Rindts Spitzname: „James Dean der Formel 1"

Auch als zigarettenrauchender Dandy ist Rindt omnipräsent. Ob coole Sixties-Hemden oder Fellmantel - Rindt wird zum Vorbild für viele.

Jochen Rindt Spitzname „James Dean der Formel 1
Jochen Rindt wird zum Vorbild für viele. Foto: August Aust

Jochen-Rindt-Show im Wiener Messepalast

1965 organisierte Jochen Rindt im Wiener Messepalast, der später zum MuseumsQuartier wurde, die erste Jochen-Rindt-Show, die auch noch nach seinem Tod bis 1975 von seiner Frau Nina weitergeführt wurde.

Später sollte sie von seinem Nachfolger Niki Lauda als Niki-Lauda-Show weitergeführt werden. Zeitweilig (1970–1977) wurde auch die bis heute jährlich stattfindende Essen Motor Show der Messe Essen als Jochen-Rindt-Show bezeichnet.

1965 – 1969: Wien; 1970 – 1975: Wien und Essen; 1976 – 1977: Essen und Linz

Jochen-Rindt-Show im Wiener Messepalast. Foto: August Aust

F1 Grand Prix in Barcelona

Beim spanischen Grand Prix in Barcelona verunglückten Hill und Rindt mit ihren Lotus 49, weil die hochbeinigen Heckflügel-Konstruktionen brachen. Rindt zog sich eine Fraktur des Nasenbeins und eine Gehirnerschütterung zu.

Jochen Rindt Unfall in Barcelona. Foto: August Aust

F1. Sicherheit spielte keinerlei Rolle

"Bei Lotus werde ich entweder Weltmeister oder ich gehe drauf", hatte Rindt nach der Unterschrift bei Lotus geahnt.

F1. Jochen Rind im Lotus. Foto: August Aust

Mit Tempo 290 in die Leitplanken

Das Abschlusstraining für den Großen Preis von Italien in Monza fand am 5. September 1970 statt. Rindt überholte in voller Geschwindigkeit Denis Hulme, als er im Bremsbereich vor der Parabolica-Kurve herunterschaltete. In diesem Augenblick brach höchstwahrscheinlich die vordere rechte Bremswelle an seinem Lotus 72. Der Wagen prallte links in die Leitplanken, drehte sich einige Male und touchierte noch mehrmals die Begrenzung, ehe er etwa fünf Meter neben der Leitplanke liegen blieb. Offiziellen Aussagen zufolge verstarb er noch im Rettungswagen.

Jochen Rinds Tod war in allen Medien. Foto: August Aust

Grazer Zentralfriedhof am 11. September 1970

Das Begräbnis am Grazer Zentralfriedhof am 11. September 1970 wurde zum Staatstrauerakt, das im Fernsehen in voller Länge live übertragen wurde.

Jochen Rindts Begräbnis. Foto: August Aust

Die Beerdigung war das größte Event, das Graz wohl je erlebt hat. Die ganze Formel 1 von damals war da. Als ein Trompeter 'The End' von Jim Morrison spielte, brach Jochens Ehefrau Nina zusammen.

Jochen Rindt Begräbnis am Grazer Zentralfriedhof. Foto: August Aust

F1 Weltmeister posthum

Jochen Rindt ist der einzige Weltmeister der Formel 1, dem der Titel postum zugesprochen wurde. Den Weltmeisterpokal nahm seine Witwe Nina entgegen.

Jochen Rind F1-Weltmeister posthum. Foto: August Aust
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