Die Ausstellung zeigt die bisher größte Werkschau von Anna Jermolaewa. Die Kuratorin Gabriele Spindler stellt die Künstlerin, die seit 2019 Professorin für experimentelle Gestaltung an der Linzer Kunstuniversität ist, erstmals umfassend in Linz vor.
Anna Jermolaewa beobachtet in ihrer Arbeit das menschliche Zusammenleben, seine gesellschaftlichen Bedingungen und politischen Voraussetzungen. Oft sind es scheinbar unbedeutende, alltägliche Manifestationen der menschlichen Natur, die sie in kritischer, gleichzeitig aber humorvoller Art und Weise hinterfragt. Dabei entstehen neben Videos, Fotografien und Zeichnungen auch raumgreifende Inszenierungen und Installationen.
Geöffnet:
Dienstag bis Sonntag
und Feiertag
10:00 - 18:00 Uhr
Adresse: Schlossmuseum Linz. Schlossberg 1, 4020 Linz
Telefon: +43 (0) 732 77 20 52 300
Ausstellungsdauer: 23.11.2022 - 05.03.2023
Um die Ausstellung besuchen zu können, muss eine Eintrittskarte für das Museum gekauft werden.
Eintrittspreise: Erwachsene: 6,50 €; Gruppen ab 8 Erwachsenen: 5,00 €; Familien: 13,00 €; Familien mit OÖ Familienkarte: 9,00 €;
1. Sonntag im Monat (mit OÖ Familienkarte); freier Eintritt.
Pensionisten: freier Eintritt.
Web: → https://www.ooekultur.at/location-detail/schlossmuseum-linz
Ausstellung: → Fotogalerie
Zur Ausstellung erscheint die Publikation „Anna Jermolaewa NUMBER TWO“, Deutsch/Englisch, 320 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und Texten u.a. von Silvia Eiblmayr, Anna Tolstova, Claus Philipp und Robert Pfaller im Distanz Verlag, Berlin.
Ausstellung. Number Two. Anna Jermolaewa im Schlossmuseum Linz
Die 1970 in St. Petersburg geborene Künstlerin, die aus der Sowjetunion geflohen ist und in Österreich politisches Asyl erhielt, lebt seit 1989 in Wien. In ihrer Arbeit erweist sich Anna Jermolaewa als genaue Beobachterin des menschlichen Zusammenlebens, seiner gesellschaftlichen Bedingungen und politischen Voraussetzungen. Oft sind es scheinbar unbedeutende, alltägliche Manifestationen der conditio humana, die sie in kritischer, gleichzeitig aber humorvoller Art und Weise hinterfragt.
Dabei entstehen neben Videos, Fotografien und Zeichnungen auch raumgreifende Inszenierungen und Installationen.
Zu der Auswahl bedeutender Arbeiten aus ihrem 25-jährigen Schaffen kommt die eigens für die Ausstellung entstandene Videoinstallation "Singing Revolution". Anna Jermolaewa war dafür im Sommer2022 – der Krieg in der Ukraine tobte bereits – nach Estland, Lettland und Litauen gereist.
Singing Revolution, 2022 3-Kanal-Videoinstallation, 37 Min.
Als "singende Revolution" wurde jene Protestbewegung in Estland, Lettland und Litauen bezeichnet, die zwischen 1988 und 1991 die Unabhängigkeit von der Sowjetunion forderte.
Auch die in London aufgenommene Diaserie Hostile Architecture ist für die Linzer Ausstellung entstanden. Immer öfter werden in Städten potenzielle Aufenthaltsflächen im öffentlichen Raum mit Stacheln und Ziernägeln versehen, um vor allem Obdachlose vom Verweilen oder Schlafen abzuhalten.
Hostile Architecture zeigt die körperlichen Auswirkungen des Sitzens auf solchen „defensiven Gestaltungselementen“.
Die Spuren, die sie auf dem Körper der Künstlerin hinterlassen, machen die aggressive Haltung dahinter spürbar und deutlich, dass sie sich nicht nur gegen die Schwächsten der Gesellschaft richten, sondern die Stadt auch für die Allgemeinheit feindlich gestalten.
Parken:
Da beim Schlossmuseum keine öffentlichen Parkplätze zur Verfügung stehen, wird von 10:00 Uhr bis 11:30 Uhr ein kostenloser Transfer von der Dreifaltigkeitssäule am Hauptplatz zum Schlossmuseum angeboten.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahn und Strassenbahn): Ausstieg am Hauptbahnhof Linz - Straßenbahn Richtung Zentrum (Linien 1, 2 und 3) Ausstieg Haltestelle Hauptplatz – Hofgasse (links neben Oberbank) immer geradeaus über die Stufen bis zum Schlossmuseum Linz.
Text Quellenangabe:
→ https://www.ooekultur.at/location-detail/schlossmuseum-linz
→ https://de.wikipedia.org/wiki/Linzer_Schloss
Fotos:
August Aust.