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Die ausgedehnte Burgruine liegt oberhalb von St. Gallen in der Steiermark auf einem Bergsporn mit einer Höhe von 631 m, der steil in alle Richtungen abfällt. Die strategische Positionierung war geschickt gewählt, um die Kontrolle über drei Täler zu haben. Der Zugang erfolgt von Süden her.
Die Burg ist zu einem bedeutenden kulturellen und sozialen Zentrum der gesamten Region geworden. Sie erfreut sich großer Beliebtheit bei Besuchern und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Gesäuseberge. Zudem dient sie als Veranstaltungsort für diverse Events. Mit dem Auto gelangen Sie bequem bis zum Parkplatz, von dem aus Sie dann den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen können - am besten mit bequemen Wanderschuhen.
Die imposante Silhouette der Burgruine ist bereits von Weitem deutlich erkennbar.
Blick auf die Burgruine aus dem Ort St. Gallen in der Steiermark.
Im unteren linken Bereich gibt es einen kostenfreien Parkplatz. Das restaurierte Weiße Haus, bewohnt von einem sympathischen älteren Paar, zählt zu den ältesten Gebäuden der Region. Von hier aus kannst du den linken Weg bequem zu Fuß weitergehen.
Im Jahr 1278 gestattet Rudolf I. von Habsburg dem treuen Anhänger, dem Abt von Admont, Heinrich II., eine feste Burg auf admontischem Boden zu errichten.
Im Jahr 1283 bestätigt Albrecht I., der Sohn Rudolfs, die Anordnung seines Vaters, und es scheint das Jahr des wahrscheinlichen Baubeginns gewesen zu sein.
Im Jahr 1292 dient die neu erbaute Burg erstmals dem Abt und dem Stift Admont als Fluchtburg vor den salzburgisch-bayrischen Heerhaufen, die das Kloster Admont plünderten, und es kommt zum Konflikt des steirischen Adels gegen die Habsburger.
Im Jahr 1467 brennt ein großer Teil der Burg nieder, und der Wiederaufbau erfolgt unter Abt Johannes III. von Trautmannsdorf.
Der Zugang zur Burgruine ist ganzjährig möglich. In den Wintermonaten bleiben jedoch die Toilettenanlagen geschlossen.
Ein asphaltierter Weg führt von unserem Parkplatz direkt zur Ruine. Unterwegs genießen Sie einen wunderbaren Ausblick auf die benachbarte Gemeinde Altenmark.
Der Weg mit mehreren Rastmöglichkeiten ist für Menschen jeden Alters geeignet. Der Aufstieg erstreckt sich über eine Strecke von ca. 800 Metern und es müssen ca. 75 Höhenmeter überwunden werden.
1491: Der Abt Anton I. Gottesgnad, ursprünglich aus Venedig stammend, verlässt Admont aufgrund von unehrlicher Wirtschaftsführung, wird gefasst und auf Gallenstein in einer respektablen Haft - honesto cubiculo - festgehalten. Das Volk nennt sein Gefängnis einen schrecklichen Kerker, das Prälatenloch.
1524: Bauernaufstände in Salzburg. Die Burg beherbergt Klosterinsassen und den Klosterschatz in ihren Mauern.
1532: Eine türkische Streifschar wird vom Landsturm des Gallensteins blutig zwischen Pfaffenstein und Sattelhag zurückgeschlagen;
1621: Umbau der Burg.
Schlosshof mit Blick auf den roten Turm
Holztor. Hinter diesen Mauern verbarg sich das Verlies.
Der "weiße Turm" war ein Wohnturm, rechts hinten befand sich die Zisterne.
1626: In Oberösterreich brach ein Bauernaufstand aus, bei dem Fadinger die Schätze des Klosters Admont sowie den Wohlstand der Bürger aus Weyer, Steyr und Gaflenz in der Burg sammelte. Die Herrschaft Gallenstein musste aufgrund des Dreißigjährigen Krieges, des Türkensturms von 1683 und der Pestepidemien ständig bereit sein, die Grenzpässe Laussa, Pfaffenstein und Mendling zu sichern.
1740 bis 1743: bayrische und französische Truppen wurden von der Landwehr von Gallenstein in der Laussa und am Pfaffenstein zurückgeschlagen - dies waren die Folgen des Österreichischen Erbfolgekriegs.
1791: Aufgrund moderner Waffentechnik konnte eine notwendige Renovierung der Burg nicht durchgeführt werden. Sie diente nur noch als Sitz der Herrschaft Gallenstein, als Wohnort des Pflegers und als Gefängnis für Verbrecher.
1800: Selbst die Befestigungen an den Pässen konnten gegen die Franzosen nichts ausrichten, Gallenstein hatte aufgehört, das Gebiet zu schützen.
Blick auf den schneebedeckten Rabenkogel (1.522 m), das Große Maiereck (1.764 m) und den Hochbrand (1.148 m).
Die höchste Erhebung auf dem Bild ist links der “Kleine Buchstein” mit einer Höhe von 1.990 Metern.
Im linken Bildausschnitt befanden sich das ehemalige Gesindehaus und die Küche.
* Knapp vor der Jahrhundertwende bekam man für einen Gulden 10 kg Brot, oder 2 kg Rindfleisch.
Im Jahr 1831 konnte das Stift die erforderlichen 8.000 Gulden für die umfassende Renovierung des Burggebäudes nicht mehr aufbringen.
Daher entschied der letzte Pfleger Ferdinand Berthold, die Verwaltung in den Ort St. Gallen zu verlegen. Die Burg Gallenstein wurde daraufhin für 400 Gulden an einen Nagelschmied verkauft, der Baumaterial und Metallteile entfernte.
Blick Richtung Erb und "Kleinen Buchstein"
Der ehemalige Burggarten bietet einen herrlichen Blick in Richtung St. Gallen und Admont, welches 22 km entfernt liegt.
Einige Bewohner von St. Gallen entschieden sich ebenfalls dafür, bereits bearbeitetes Baumaterial für die Verschönerung ihrer Häuser zu verwenden. Obwohl Erzherzog Johann weitere Zerstörungen verhinderte, konnten Wind und Wetter ihren Tribut fordern. Im Jahr 1969 gründete sich aus dem Männerchor St. Gallen der Burgverein Gallenstein. Die Mitglieder begannen damit, Schutt und Bäume vom Ruinengelände zu entfernen und die Mauern zu restaurieren.
Von den ehemals drei quadratischen Türmen existieren noch zwei.
Fotos, Text: August Aust