Fotogalerie 2 (15 Fotos)
Hier präsentiere ich dir eine weitere Sammlung von 15 Fotografien, die während der Ballonwoche in Filzmoos aufgenommen wurden. Neben den Momenten kurz vor dem Start kannst du auch beeindruckende Bilder von den bunten Ballonen sehen, wie sie majestätisch in den Himmel steigen. Zusätzlich zu diesen visuellen Eindrücken erhältst du nützliche Informationen über den Ablauf einer Ballonfahrt sowie technische Daten eines Heißluftballons.
Eine typische Ballonfahrt dauert in der Regel 1-2 Stunden und legt eine Strecke von etwa 30 bis 150 km zurück. Die genaue Distanz ist jedoch stark vom Wind abhängig, da dieser als größter und unvorhersehbarster Faktor gilt.
Bei starkem Wind oder Unwetter werden selbstverständlich keine Ballonfahrten durchgeführt. Sowohl die Ballonpiloten als auch die gewerblichen Ballonfahrtunternehmen unterliegen strengen Vorschriften und regelmäßigen Prüfungen sowohl in Österreich und in Deutschland.
Nach einem anfangs ruckartigen Start steigt der Heißluftballon schnell an Höhe, indem der Brenner kontinuierlich angeheizt wird, bis er eine Reisehöhe von etwa 200 - 300 m erreicht hat.
Je nach den Manövern des Piloten kann sich die genaue Höhe variieren lassen, um möglicherweise schneller fließende Luftschichten zu finden. Es besteht also die Möglichkeit, für einige Zeit deutlich höher zu fliegen. Eine Flughöhe von bis zu 2 km ist nicht ungewöhnlich.
Pilot und Verfolger stehen über Funk in Kontakt; denn nach der Landung muss der Ballon wieder eingepackt und abtransportiert werden. Dabei liegt dem Verfolger die schwierigste Aufgabe zu: Er muss dem Ballon folgen, Hindernisse wie Wälder, Flüsse oder Ortschaften umfahren und seinen Anhänger manövrieren - all dies unter ständiger Rücksprache mit dem Piloten.
Es ist nahezu unmöglich, den genauen Landeort im Voraus festzulegen aufgrund verschiedener Faktoren wie Windverhältnissen, Temperaturänderungen oder generellen Wetterbedingungen. Sobald der Pilot einen geeigneten Ort ausgewählt hat, lässt er den Ballon langsam Richtung Erde sinken. Das Verfolgungsfahrzeug wartet bereits an der Landestelle und ist informiert. Normalerweise handelt es sich dabei um eine große Wiese; hier landet der Ballon mit einem leichten Stoß und rollt dann noch einige Meter weiter, bis er von den Helfern vollständig eingefangen wird.
Ein typischer Heißluftballon kann eine Höhe von bis zu 25 Metern erreichen und hat einen maximalen Durchmesser von 21 Metern. Die Hülle des Ballons wiegt 132 Kilogramm und verfügt über ein Volumen zwischen 3.000 und 4.250 Kubikmetern. Für die Herstellung der Ballonhülle wird eine spezielle Kunststofffaser verwendet, die sorgfältig miteinander verwoben und anschließend mit Polyurethan luftdicht beschichtet wird. Dabei werden etwa 384 Einzelfelder durch eine stabile Klappnaht verbunden. Um den extrem heißen Temperaturen von bis zu 110 Grad Celsius standzuhalten, besitzt die Hülle eine Lebensdauer von ungefähr 600 Stunden.
Der Preis für einen kompletten Ballon mit einem Fassungsvermögen von etwa 3000 Kubikmetern beläuft sich auf rund 50.000 Euro inklusive Korb, Brenner, Gasflaschen, Instrumente sowie Autoanhänger. Je nach Ausstattung können jedoch starke Preisschwankungen auftreten.
Passagiere, die zum ersten Mal mit einem Heißluftballon fahren, werden auf symbolische Weise "geadelt".
Als am 21. November 1783 die ersten Menschen den Himmel in einem Heißluftballon eroberten, war König Ludwig XVI. von ihrer mutigen Tat so beeindruckt, dass er sie in den Adelsstand erhob und ihnen die überflogenen Ländereien schenkte. Ihr Motto lautete: "SIC ITUR AD ASTRA" (So geht der Weg zu den Sternen). Diese Tradition haben die Ballonfahrer heute noch beibehalten, jedoch ohne den damit verbundenen Adelstitel oder das Landbesitzrecht.
Die Geschichte der Ballonfahrt reicht zurück bis ins 18. Jahrhundert, als die ersten Versuche unternommen wurden, Menschen mit Hilfe von Heißluftballons in die Lüfte zu befördern. Der Franzose Joseph-Michel und Jacques-Étienne Montgolfier gelten dabei als Pioniere auf diesem Gebiet.
Im Jahr 1783 präsentierten sie ihre bahnbrechende Erfindung erstmals vor einem großen Publikum: Ein riesiger Ballon aus Leinwand wurde mit heißer Luft gefüllt und stieg langsam empor.
An Bord befanden sich keine Passagiere, sondern lediglich ein Schaf sowie ein Hahn und eine Ente – Tiere also, um den Beweis anzutreten, dass auch lebendige Wesen einen solchen Flug überstehen können.
Der Erfolg dieser Demonstration führte dazu, dass schon bald darauf mutige Abenteurer bereit waren, selbst an einer Ballonfahrt teilzunehmen. Im Januar des Jahres 1793 wagte dann schließlich Jean-Pierre Blanchard gemeinsam mit dem amerikanischen Arzt John Jeffries den allerersten bemannten Überflug des Ärmelkanals zwischen Frankreich und England.
In den folgenden Jahren entwickelte sich die Technologie rund um das Thema “Ballonfahren” rasant weiter. Es entstanden immer größere Modelle von Gasballonen oder Wasserstoff-Ballonen - diese ermöglichten längere Fahrten durch höhere Auftriebskraft bzw. geringeres Gewichtsverhältnis zum Volumen der Gase im Inneren des Ballons.
Das moderne Ballonfahren hatte sich zu einer faszinierenden Mischung aus Abenteuer, Technologie und Romantik entwickelt. Es war nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern auch eine Möglichkeit, die Welt aus einer ganz neuen Perspektive zu betrachten - frei wie ein Vogel hoch oben am Himmel schwebend.
Fotos, Text: August Aust