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Fotos und Fotoreportagen - Grazer Schloßberg (2)

 …es gibt keine schlechten Fotos, es gibt nur unterschiedliche Geschmäcker. Denn das Foto entsteht in einem Augenblick, einem Augenblick, der nicht wichtig ist. Lerne den Augenblick und zeichne mit Licht und Schatten.
Curt Wolf 

Graz, Schloßberg 2

Beschreibung der Fotos:

Foto 11: Pavillon. Der Chinesische Pavillon ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Von diesem romantischen Plätzchen sieht man über den Uhrturm auf weite Teile der Grazer Innenstadt bis in die südliche Steiermark.

Foto 12: Stallbastei. Blick auf die Stallbastei vom Chinesischen Pavillon.
Mit dem Bau der Stallbastei wurde bereits 1544 begonnen. An der Stelle der Bastei dürfte im Mittelalter schon ein Vorwerk bestanden haben, auf dem Stallungen untergebracht waren, die der Bastei ihren Namen gegeben haben.

Foto 13: Stallbastei. Türkenbrunnen vor den 20 m hohen Mauern der Stallbastei.  
Die Stallbastei hat eine Höhe von 20 Meter und bis zu sechs Meter starke Stützmauern. Die darüber befindliche Kanonenhütte diente zur Verteidigung, später im 18. Jahrhundert als Gefängnis.
Seit dem Jahr 2000 stellt die Stadt Graz die Stallbastei der Bevölkerung für Veranstaltungen zur Verfügung, dadurch ist es möglich, private oder geschäftliche Events mit einer ganz persönlichen Note durchzuführen. 

Foto 14: Türkenbrunnen. Der Türkenbrunnen oder „Tiefe Brunnen“ ist 94 m tief.
Der sogenannte Türkenbrunnen wurde nach den Plänen des Baumeisters Domenico dell’Aglio zwischen 1554 und 1558 im Auftrag der steirischen Landstände errichtet. Der Kosten, um die Wasserversorgung des Grazer Schloßberges zu sichern, waren 4846 Gulden 2 Schilling 18 Pfennig. Ursprünglich hieß der Brunnen „Tiefer Brunnen“, weil man ca. 88 Meter tief graben musste, bis man auf Wasser stieß. 150 Jahre später musste auf 94 Meter Tiefe weitergegraben werden, weil sich der Grundwasserspiegel gesenkt hatte.
Die Bezeichnung „Türkenbrunnen“ wurde erst im 19. Jh. n. Chr. eingeführt, indem eine Legende gestreut wurde, die historisch unhaltbar ist. Demnach sollen Gefangene der Osmanen in  jahrelanger Arbeit den Brunnen ausgehoben haben. Nach einer anderen Version wurden Gefangene christliche Bosnier, so genannte „Martolosen“ eingesetzt, die wegen ihrer Kollaboration mit den Osmanen als „Türken“ betrachtet wurden.
In Wirklichkeit wurde er aber von deutschen Bergleuten erbaut. 
Nach den Zerstörungen durch die Franzosen hat Dr. Bonaventura Hödl den Türkenbrunnen 1835–1837 wieder freigelegt und nutzbar gemacht. Der heutige Brunnenkranz aus Stein stammt aus der Renovierung im Jahr 1934.
Heute hat der Brunnen keine Funktion mehr.

Foto 15: Durchgang. Gedenktafel an den Grazer Komponist Jakob Stolz.
Jakob Stolz (1832 - 1919) war ein Grazer Komponist und Musikpädagoge. Er hinterließ rund 130 Kompositionen, darunter hauptsächlich Klavierwerke, Lieder, Chöre und ein wenig Kammer- und Kirchenmusik. Er selbst gehörte zu den zentralen musikalischen Persönlichkeiten von Graz und gab mehr als 60 Jahre lang regelmäßig Konzerte als Solist und Kammermusiker.

Einzelnachweise:

Fortsetzung - Beschreibung der Fotos:

Foto 16: Pergola. Die Pergola wurde um 1900 errichtet.
Die Pergola war um 1920 eines beliebtes, farbig gemaltes Postkartenmotiv, die heute von Antiquitätenhändler mit Poststempel um 5 € gehandelt werden. 
Heute wie damals spenden die mit Glyzinen bewachsenen Pergolen wohltuenden Schatten und die Parkbänke sind ein beliebter Rastplatz mit einem unvergleichlichen Ausblick auf Graz und Umgebung.

Foto 17: Ägyptische Tor. Eingang zur Stallbastei, links daneben die Gedenktafel.
Die hölzernen Türflügel des Einganges zur Stallbastei an der Südseite, stammen aus dem 19. Jahrhundert. Das „Ägyptische Tor“ wurde von Bonaventura Hödl um 1820 errichtet.
Links neben dem Eingang ist eine Ehrentafel und angeblich ruht auch die Urne des Grazer Offiziers, Schriftsteller und Dichters Rudolf Hans Bartsch(1873 - 1952) in den wuchtigen Mauern. 
Die Inschrift lautet:
Hier ruht die Asche des steirischen Heimatdichters
Rudolf Hans Bartsch
11. 2. 1873 - 7. 2. 1952
Die Gestirne waren seine Uhr
Die Winde sein Atem
Die Jahreszeiten seine Herzschläge
Sein Bruder war der große Pan J.F. Perkonig.
Ihrem Ehrenbürger - Die Stadt Graz.

Foto 18: Panoramablick. Von der Stallbastei hat man eine gute Aussicht auf den Süden von Graz.
Die Panoramakamera am Grazer Schloßberg ist eine hochauflösende Webkamera. Auf dieser ist im 270°-Blickfeld der Uhrturm, die Oper, das Kunsthaus, die Murinsel und viele weitere Grazer Sehenswürdigkeiten zu sehen. Schwenkt man die Kamera ganz nach rechts, ist die Kanonenbastei zu sehen. An schönen Tagen reicht der Blick der Internetkamera bis weit in den Süden zum Beispiel nach Wildon.>Panoramakamera

Foto 19: Kanonenhütte. Drei der vier Kanonen zur Warnung der Bevölkerung.
Die Kanonenhütte wurde ab 1544 nach Plänen von Domenico dell'Allio (1515 - 1563) errichtet. Sie diente zunächst der Verteidigung, später als Staatsgefängnis und Standort der Feuermeldung. Gemeinsam mit anderen Anlagen fiel sie der Schleifung durch die Franzosen zum Opfer. Bis 1797 waren in der Kanonenhütte die „Vier Evangelisten“ (oder Alarmbatterie), vier Kanonen zur Warnung der Bevölkerung vor Feindannäherung und bei Bränden, stationiert. Diese wurden 1809 von den Franzosen als Beute abtransportiert. Heute sind stattdessen zwei kleinere und zwei größere, in Paris gegossene Kanonen ausgestellt. Im Glockenstuhl hängt eine Alarmglocke aus dem Jahre 1796.
In dem zur Stallbastei gehörenden Gebäude befand sich von 1981 bis 2012 das Garnisonsmuseum, eine Expositur des Stadtmuseums Graz.
Heute kann, für private Veranstaltungen die Kannnonenbastei mit Garten angemietet werden. Preis: € 550,-- pro Veranstaltungstag.

Foto 20: Gedenktafel. Erinnerung an den Kärntner Abwehrkampf.
Gedenktafel zur Erinnerung an den Kärntner Abwehrkampf und die Volksabstimmung 1920. Der Staatsvertrag von Saint-Germain-en-Laye regelte nach dem Ersten Weltkrieg die Auflösung der österreichischen Reichshälfte (die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder). Einer dieser Bestimmungen war, dass in Südkärnten eine Volksabstimmung durchzuführen ist und die Bevölkerung entscheiden soll, ob es künftig zu Österreich oder zu Jugoslawien gehören möchte. Das führte zu Tumulten vor allem in Südkärnten, wo ca. 70 % der Bevölkerung slowenischsprachige Volksgruppen waren.

Text:April 2018, August Aust
Fotos:Oktober 2017 - April 2018, August Aust
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