Seit einigen Jahren bietet die Lurgrotte in Semriach auch als erste Tropfsteinhöhle Österreich eine neue, effektvolle LED-Beleuchtung. Diese lässt die Tropfsteinformationen noch eindrucksvoller in ihrer natürlichen Farbe und Schönheit erstrahlen.
Es gibt in den Sommermonaten kulinarische Wanderungen in die Lurgrotte, wo die Teilnehmer Spezialitäten wie z. B. den Semriacher Barriqueschinken in einmaliger Atmosphäre verkosten kann. Dauer 5 Stunden. Preis 63 € pro Person. Organisiert werden diese kulinarischen Wanderungen vom Tourismusverband Semriach.
Telefon: 03127/80980
Fazit
Alles in allem ein wunderbares Ausflugsziel für Groß und Klein. Mit vielen Details und tollen Erklärungen zur Geschichte der Lurgrotte Semriach.
Noch ein wenig zur Geschichte der Lurgrotte.
Um 1601 vermutet man das der Lurbach unterirdisch von Semriach nach Peggau fließt. Als eigentlicher Entdecker gilt der italienische Höhlenforscher Max Brunello, dem es am 1. April 1894 gelang, eine Verbindung zu den tiefer gelegenen Höhlenteilen zu entdecken und er konnte bis zum „Großen Dom“ vordringen.
Wirklich bekannt wurde die Lurgrotte allerdings erst durch ein Unglück: 7 Höhlenforscher waren am 29. April 1894 trotz starker Regenfälle in die Lurgrotte eingestiegen und wurden durch das ansteigende Wasser für 9 Tage in der Höhle eingeschlossen. Erst durch eine aufwendige Rettungsaktion mit über 1000 Helfern konnten die Eingeschlossenen lebend geborgen werden.
Bereits 1895 fanden die ersten Führungen statt. Immer wieder drang man in das Innere der Höhle vor, bis es am 13. Februar 1935 gelang, die Lurgrotte von Semriach bis Peggau zu durchqueren, wobei man für die ca. 6 km Wegstrecke über 17 Stunden brauchte.
Ab 1963 konnte die Höhle auf befestigten Weganlagen, in 3 bis 4 Stunden mittels geführter Gruppen durchquert werden. Diese Weganlagen wurden 1975 durch ein verheerendes Hochwasser zerstört; seit damals sind Durchquerungen der gesamten Lurgrotte nicht mehr möglich.
Text
(März 2018) und
Fotos (März 2018):
August Aust