Foto 25: Kasemattenbühne. Freilichtbühne mit mobiler Überdachung.
Direkt unter dem höchsten Punkt der steirischen Landeshauptstadt, dem Schlossbergplateau, befindet sich die Freiluftbühne in den ehemaligen Kasematten.
In den Burggraben wurde um 1578 das Schloßhauptmannshaus gebaut, dessen riesige Kellergewölbe zur Aufnahme von Vorräten bestimmt waren, aber auch als Gefängnis verwendet wurden.
In den alten Gemäuern wurde schon in den Dreißigerjahren eine Bühne mitsamt großzügig angelegtem Zuschauerraum errichtet und in Rahmen der Grazer Festspielen mit Beethovens „Fidelio“ 1937 eröffnet.
Foto 26: Kasematten. Die Reste der ehemaligen Festungskeller.
1987 erhielt die Bühne eine mobile Überdachung, die die Durchführung von Veranstaltungen bei jeder Witterung zulässt. Im Jahr 2009 erfolgte eine Generalsanierung der Spielstätte. Dabei wurde die Bühne von Westen nach Osten verlegt und verkleinert.
Foto 27: Kasematten. Wird jetzt zu für verschiedene Events verwendet.
Der 750 m² großen Multifunktionsraum bietet Platz für 1310 Personen und wird jetzt zu jeder Jahreszeit für verschiedene Events verwendet. Vom Weihnachtsmarkt bis zu Jazz, Pop und Klassik Konzerten.
Foto 28: Große Zisterne. Mittelpunkt des Hochplateaus, die große Zisterne.
Im Mittelpunkt des Hochplateaus des Schlossbergs befindet sich die große Zisterne. Sie wurde von Festungsbaumeister, Domenico dell’Allio, in den Jahren 1544 – 1537 errichtet, und ist eines der größten Bauwerke ihrer Art. In einem 16 Meter tiefen Kessel sind kreisförmig fünf Brunnenschächte mit einem Durchmesser von 3,6 Metern angeordnet, deren Fassungsvermögen 900.000 Liter beträgt. Wegen starkem Wasserverlust wurde die Zisterne in den Jahren 1570 – 1580 umgebaut. Wegen der Fehlkonstruktion ließ die Regierung das Vermögen der Familie dell’Allio beschlagnahmen. Das von den Dächern der umliegenden Häuser abgeleitete Regenwasser wurde gefiltert und in den miteinander verbundenen Schächten gesammelt und dient heute als Löschwasserreserve. Der steinerne Brunnenkranz aus dem Jahre 1739 wurde durch den Aufsatz einer Brunnenlaube 1897 in seine heutige Form gebracht. Bei der Schleifung der Festung im Jahre 1809 wurde der Brunnen verschüttet. 1836 wurde er wiederhergestellt und ab 1870 mittels einer Wasserleitung von der Wickenburggasse aus gefüllt. Schließlich wurde die Zisterne Anfang des 20. Jahrhunderts wegen der Erweiterung des städtischen Wassernetzes auf dem Schlossberg außer Betrieb gesetzt.
Foto 29: Hackher Löwe.
Das wohl prächtigste Exemplar eines Löwen - mit bewegter Geschichte - befindet sich auf dem Hochplateau des Grazer Schlossbergs. Das Löwendenkmal erinnert an die heldenhafte Verteidigung der Schlossbergfestung 1809 gegen napoleonische Truppen durch Major Franz Hackher zu Hart und seine tapferen Mitkämpfer. Major Franz Hackher zu Hart erhielt im Mai des Jahres 1809 den Befehl, den Schlossberg gegen die napoleonischen Truppen zu verteidigen. Zusammen mit 17 Offizieren und 896 Soldaten hielt er die Festung gegen den mächtigen Feind. Die Franzosen hatten über 3000 Mann und unternahmen acht erfolglose Sturmangriffe. Erst nach dem Waffenstillstand zog Hackher mit seinen Leuten ab. Dem heldenhaften Verteidiger wurde hier 1909 ein Denkmal gesetzt: der „Hackherlöwe". Das von Otto Jarl geschaffene Denkmal als "Adolf-Hitler-Metallspende" der Stadt Graz entfernt und 1943 eingeschmolzen. Der heute an derselben Stelle befindliche "Hackherlöwe" ist eine freie Nachschöpfung des steirischen Bildhauers Wilhelm Gösser (1881–1966).
Foto 30: Grazer Altstadt. Der Blick vom Schlossberg hinunter auf Graz.
Der Schlossberg bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Dächer der Altstadt und der Umgebung.
Text: April 2018, August Aust
Fotos:
Oktober 2017 - April 2018, August Aust